Jetzt, nach ein paar Tagen zurück aus dem Urlaub, der Alltag hat mich wieder, kann ich ein Fazit ziehen. Das Wohnmobil ist aufräumt, steht wieder traurig in der dunklen Scheune und ich lasse Bilder Revue passieren. Während wir in Schweden unterwegs waren, wollte meine Mutter aus ihrer Heimatstadt, alles und jeden mit über Achtzig verlassend, nach Kiel ziehen. Es stellte sich schnell heraus, nichts wird so heiß gegessenen wie es gekocht wurde. Ärgerlich.
Im Wohnmobil, irgendwo an der Westküste Schweden, hat meine Frau noch Teile der Masterarbeit unsere Sohns auf grammatische Ungereimtheiten überprüft. Während wir auf der Rückfahrt aus Schweden auf einem wunderschönen Campingplatz in Dänemark eintrafen, hat er seine Arbeit fristgerecht abgegeben.
Schweden ist schön. Verlässt man die Peripherie der größeren Städte, dann taucht man in die weite Landschaft ein, sieht die vereinzelten Gehöfte, im satten Schwedenrot bepinselt, die Wälder und Wiesen im satten grün. Überall Volvos, Volvos, Volvos und vereinzelt ein BMW. Das Eis ist lecker. Zimtschnecken. Die erste längere Fahrt mit unserem ersten, im Frühjahr gekauften Wohnmobil verlief ohne größere Problem.
Eine lockere Plastikverkleidung musste mit Panzerband (ganz wichtiges Utensil!) befestigt werden. Der Kühlschrank kühlte nicht im Gasbetrieb und und aus dem Abluft kam ein beißender Gestank. Das war in soweit ärgerlich, das wir Übernachtungsplätze ohne Infrastruktur somit nicht anfahren konnten und auf, zugegebenermaßen allesamt sehr schöne, Campingplätze festgelegt waren. Im Übrigen wurde nach Rückkehr der Gasbrenner mit Luftdruck gereinigt und seit dem arbeitet der Kühlschrank wieder fehlerfrei. Wir haben gut im Wohnmobil geschlafen. Unsere Hund hat das Gefährt gehasst. Aber er hasst jedes Fahrzeug.
Wir lieben jetzt schon diese Art von Urlaub. Das Reisen mit der Möglichkeit der Spontanität. Von A nach B nach C. Schweden ist groß. Südschweden ist groß. Wir haben uns bei der geplanten Rundreise zu sehr aus dem Fenster gelehnt. Zum anderen gefiel es uns dort, wo wir gerade waren, so gut, das wir an Orten auch 2-3 Tage blieben. Trotzdem waren es am Ende fast 3000 Kilometer.